Vergleich 2012 - IG Schaden Schweiz

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Vergleich 2012

Die Notwendigkeit einer neuen Kalkulationshilfe für die Berechnung von Hagelschäden ergibt sich aus den folgenden vier Beispielen (alle Beispiele sind mit einem Verrechnungssatz von CHF 150.- gerechnet).

Beispiel

Beschrieb

SVV-Liste

+vffs-Liste

Differenz

A

Sehr kleiner Hagelschaden mit wenig Dellen pro Bauteil.

CHF 1'309.-

CHF    793.-

CHF    516.-

B

Hagelschaden mit einer grossen Anzahl kleiner und mittlerer Dellen (<20mm) vor allem im oberen Bereich, wenige Dellen seitlich.

CHF 5'715.-

CHF 4'066.-

CHF 1'649.-

C

Hagelschaden mit grossen Dellen (zwischen 20mm und 25mm) an liegenden Bauteilen, wenige kleine und mittlere Dellen an einer Fahrzeugseite.

CHF 3'197.-

CHF 1'830.-

CHF 1'367.-

D

Hagelschaden mit durchschnittlich 125 Dellen an Deckel vorne und hinten und Dach. An einer Fahrzeugseite mehr Dellen als an der anderen Seite.

CHF 4'989.-

CHF 3'774.-

CHF 1'215.-



Auf der nachfolgenden Grafik ist der Unterschied illustriert.



Absolut nicht nachvollziehbar ist die Zeitvorgabe von Hagelschäden mit sehr vielen Dellen. So gibt die +vffs-Liste für 300 Dellen 402 Minuten vor. Für die nächsten 300 Dellen resultieren gemäss der gleichen Liste noch 126 Minuten, also nur etwas mehr als zwei Stunden.

Keines unserer vier Beispiele berücksichtigt diese Konstellation, ansonsten wären die Vergleiche noch eindrücklicher ausgefallen.




Aufgrund dieser Unzulänglichkeiten haben wir eine neue, modifizierte Kalkulationshilfe erarbeitet. Grundlage der neuen Kalkulationshilfe HK 12 ist die ursprüngliche Kalkulationsgrundlage SVV (Schweizerischer Versicherungsverband).

Diese wurde überarbeitet, optimiert und mit Fällen aus der Praxis verglichen.

Wir haben unzählige Praxisbeispiele verglichen und nachkalkuliert. Hier ein Vergleich der Kalkulationsbasis der einzelnen Dellen.

Es wurden folgende Kalkulationshilfen abgebildet: SVV, vffs, HK 12. Die SVV Kalkulationshilfe endet bei 250 Dellen. Um einen effektiven Vergleich zu ermöglichen, wurde die kürzeste Zeitvorgabe extrapoliert.



Auf der folgenden Grafik sehen wir die gleichen vier Berechnungsbeispiele, ergänzt mit der Kalkulationshilfe HK 12.

Um den Rückgang der Vorgabezeiten effektiv abbilden zu können, muss relevantes, auswertbares Zahlenmaterial von verschiedenen Hagelereignissen vorliegen. Da je nach Intensität (Anzahl Dellen und Grösse) unterschiedliche Kosten resultieren, ist eine exakte Prognose unmöglich. In der Tat dürfte der Rückgang von HK 12 gegenüber SVV Liste zwischen 10 und 15 Prozent liegen.



Auf der nächsten Grafik sehen wir den Rückgang der Vorgabezeiten von HK 12 und +vffs-Liste gegenüber der SVV-Liste. Bei der +vffs-Liste liegt der Rückgang der Praxisbeispiele zwischen 24 und 42 Prozent. HK 12 kalkuliert im untersten Segment tiefer (siehe Begründung) und im mittleren/oberen Segment moderat tiefer.



Die nächste Grafik zeigt die Differenz, wenn als Basis die +vffs-Liste genommen wird (es wird also von «unten nach oben» gerechnet). Auch hier ist die Differenz von HK 12 gegenüber +vffs im tiefsten Segment (wenige Dellen pro Bauteil) relativ moderat, im mittleren und oberen Segment aber erheblich.  Beim Beispiel C resultiert bei der Berechnung mit der SVV-Liste gegenüber der +vffs-Liste ein um über 70 (!) Prozent höheres Ergebnis.


Fazit


Aufgrund der Unzulänglichkeiten und der offensichtlichen Fehler der +vffs Liste, respektive der Tatsache, dass einige Versicherungen versuchen, diese anzuwenden, haben wir die HK 12 entwickelt.

Ein Instandsetzungsbetrieb muss Schäden nach objektiven, nachvollziehbaren Kriterien kalkulieren können. HK 12 ist ein Instrument für den Fachmann. Anpassungen, zum Beispiel bei sehr vielen kleinen Dellen, sind damit problemlos möglich.

Bei sachgemässer Anwendung sollten realistische Zeitvorgaben für gut ausgebildete Fachleute resultieren. Sehr talentierte Fachleute mit einem grossen Training und mit überdurchschnittlichem Einsatz (welcher zeitlich meistens befristet ist) können diese Zeiten unterbieten und trotzdem eine einwandfreie Qualität liefern. Diese werden in aller Regel jedoch auch anders entschädigt als ein Mitarbeiter mit einem festen Arbeitsplatz und geregelten Arbeits- und Ferienzeiten usw.

 
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